Der Rotkehlanolis – Anolis carolinensis
Der Rotkehlanolis, benannt nach seiner Roten Kehlsack und dem lateinischen Namen Anolis carolinensis, fasziniert schon seit Jahrzehnten Terrarianer. Bekannt ist er auch unter dem Namen Grüner Anolis oder auch Amerikanisches Chamäleon, wobei letzteres Falsch ist. Gemeinsamkeiten mit einem Chamäleon hat er dennoch. So kann er sein Augenpaar unterschiedlich voneinander bewegen und seine Farbe, je nach Stimmung, Wohlbefinden und Temperatur von Grün bis Braun ändern.
Er ist schön anzusehen und auch für Neulinge ein Ideales Tier. Da der Rotkehlanolis ein lebhaftes, tagaktives Tier ist, kann man diese wunderbar über Stunden im Terrarium beobachten wo er immer in Bewegung ist.
Der Rotkehlanolis hat eine Lebenserwartung von 3-5 Jahren, bei sehr guter Haltung kann er aber auch durchaus 8-10 Jahre alt werden. Er hält zudem eine ca. 2 monatige Winterruhe nach der Anschließend im Frühjahr die Paarungszeit beginnt.
Herkunft
Beheimatet ist der Rotkehlanolis im Südosten der USA von Florida über Alabama und Louisiana bis nach Texas. Von dort aus bis Südoklahoma nach Osten über Arkansas, Tennessee bis nach Südvirginia. Dort lebt er in tropischen Laubwäldern auf Sträuchern und Bäume. Auch auf Hawaii wurde eine weitere Population festgestellt. Da der Rotkehlanolis auf Hawaii aber keine Natürlichen Fressfeine hat, ist er dort zu einer Gefahr für heimische Tiere geworden.
Aussehen der Rotkehlanolis
Rotkehlanolis werden ca. 20cm lang, die Weibchen maximal 18cm. Unterscheiden kann man die Geschlechter anhand von kleinen Merkmalen die auch von Züchtern nicht immer sofort erkannt werden. Gerade bei Jungtieren ist dies Schwierig. Die Geschlechtsbestimmung ist er ab einem Alter von 4-6 Monaten möglich wo allerdings auch Erfahrene Züchter sich nicht immer ganz einig sind. 100% kann man es erst dann sagen wenn die Jungen zu Adulten Tieren herangewachsen sind was mit ungefähr einem Jahr ist.
So sind Männchen etwas Kräftiger, haben einen etwas dickeren Schwanzansatz und ausgeprägtere Postanalschuppen wohin gegen Weibchen einen schmaleren Kopf haben. Zudem tragen die Weibchen einen weißen Streifen entlang des Rückens den auch junge, männliche Rotkehlanolis besitzen. Bei den Männlichen verschwindet er allerdings mit der Zeit. Es kann aber auch vorkommen das sich Männchen „verstecken“ und lange Zeit als Weibchen ausgeben. Die Tatsache das nur Männchen über einen Roten Kehlsack besitzen, ist falsch. Bei Weibchen ist er nur nicht so ausgeprägt und wird selten genutzt, meisten zur Paarung.
Ein 7 Monate altes Männchen. Schön zu sehen ist der dicke Schwanzansatz.
Der weiße Strich ist ein eindeutiges Zeichen das es sich dabei um ein Weibchen handelt.
Fühlen sich die Rotkehlanolis wohl, so sind sie überwiegend Grün wobei die Weibchen ins Braune übergehen. Wenn sie aber gestört werden, sei es zur Fütterung, Sprühen oder Reinigung des Terrariums, so können Sie Ihre Farbe in Sekunden ins Dunkelbraune ändern. Rotkehlanolis sind von Natur aus scheue Fluchttiere und werden nur selten Handzahm. Mit viel Geduld und Gelassenheit kann es aber vorkommen, dass sie die ein oder andere Fliege oder Mehlwurm von der Hand fressen.
Rotkehlanolis schlafen Nachts gerne auf den selben Ästen und Blätter. Auch Trichter von Bromelien werden gerne genutzt. Während der Nacht sind die Rotkehlanolis in der Regel Hellgrün.
Bei Rotkehlanolis wächst die äußere Hautschicht nicht mit, daher Häuten sie sich Regelmäßig. Ich habe die Erfahrung gemacht das sich die Farbe des Rotkehlanolis vor der Häutung verändert. Die Farbe ist nicht mehr ganz so Kräftig und geht in das Trübe rüber. Bei der Häutung streifen Sie Ihre Haut an Gegenständen ab und helfen Teilweise mit dem Mund nach. In der Regel wird die Haut dabei gefressen.
Auf dem unteren Bild sehen wir einen Rotkehlanolis dessen Haut sich bereits von den Füßen gelöst hat.
Einzel- oder Gruppenhaltung
Rotkehlanolis haben eine klare Rangordnung und leben in kleineren Gruppen. Im Terrarium meist ein Männchen mit 1 Weibchen. Aber auch die Haltung von 1 Männchen und 3 Weibchen wäre kein Problem. Zumindest so lange das Weibchen genug Rückzugsorte hat. Da Rotkehlanolis territorial sind, vertragen sich 2 Männchen in einem Terrarium nicht. Als Jungtiere mag dies zwar noch gut gehen da sich eines der Männchen noch zurückhalten kann und eher einem Weibchen gleicht, als Adulte Tiere wird es aber nach kurzer zu Revierkämpfen kommen. Treffen 2 Männchen aufeinander, kommt es zur Drohgebärde. Dabei wird der Rote Kehlsack aufgestellt und mit dem Kopf genickt. Wenn eines der Tiere nicht die Flucht ergreift, meisten das Schwächere, kommt es zum Kampf welcher meistens von Revierinhaber ausgeht. Folgen dieser Revierkämpfe sind meistens Kratz und Bissverletzungen bis hin zum Tod. Es ist umgehend eines der Männchen aus dem Terrarium zu entfernen.
Dieses Verhalten darf allerdings nicht mit der Paarung verwechselt werden die Anfänglich ähnlich wie Revierkämpfe aussehen kann. Vergewissert euch also das es sich wirklich um 2 Männchen handelt.
Man sollte Rotkehlanolis grundsätzlich nur mit gleich großen bzw. gleich Alten Artgenossen zusammen setzen. Eine zu Frühe Verpaarung kann zum Tod führen. Zudem kann, wenn sich ein junges Weibchen später als Männchen raus stellt, dieses durch den Revierinhaber zum Tod kommen.