Die Aufzucht der Jungtiere
Nach wenigen Wochen der Vorfreude schlüpfen die Rotkehlanolisbabys und wir können mit der Aufzucht beginnen. Kurz vor dem Schlupf kann man beobachten das einige Eier leicht einfallen. Dies ist kein Grund zur Sorge und gehört zum Normalen Prozess. Auch ist zu beobachten, das die weiße Schale einen kleinen grauen Strich oder runden Punkt aufweist. An dieser Stelle wird das junge mit dem Kopf zuerst raus schauen. Um die Schale zu durchdringen, besitzen die Jungen einen kleinen Eizahn mit dem sie die Schalte Anritzen der sich nachher Zurückbildet. Ist der Kopf bzw. die Schnauzte ein mal draußen, kann es einige Minuten oder sogar Stunden dauern bis unser Schützling das Ei vollständig verlässt.
Kurz nach dem Schlupf beginnt auch schon die erste Häutung. Dabei verlieren die jungen nicht wie Adulte Tiere die Haut in einem sondern in kleinen fetzen.
Auf dem Bild zu sehen sind 3 Rotkehlanolis die 1 Stunde bis 10 Tage alt sind.
Oben Links das 1 Stunde altes Tier welches sich gerade Häutet.
Die Nachzuchten haben eine Größe von ca. 60mm (6cm). Das Geschlecht lässt sich allerdings noch nicht bestimmen. Dies ist erst ab einem Alter von 4-6 Monaten möglich wo allerdings auch Erfahrene Züchter sich nicht immer ganz einig sind. 100% kann man es erst dann sagen wenn die Jungen zu Adulten Tieren herangewachsen sind.
Nach dem Schlupf ist gelegentlich und deutlich der Dottervorrat am Bauch des jungen Rotkehlanolis zu sehen. Diese setze ich dann separat in eine Leere Heimchendose die mit feuchten Küchenpapier ausgelegt ist wieder in den Inkubator. Der Dottervorrat wird in der Regel von den Schlüpflingen in den nächsten 1-2 resorbiert. Ist der Dottersack nicht mehr zu sehen, werden die Jungen in das Aufzuchtbecken gesetzt. So können Sie beim herumlaufen in der Dose nicht die Restlichen, unterschlüpften Eier beschädigen.
Das Aufzuchtbecken
Die jungen Rotkehlanolis werden unter den gleichen Klimabedingungen wie die Elterntiere aufgezogen. Das heißt wir benötigen auch hier eine Entsprechende Beleuchtung mit UVA und UVB Strahlung um Rachitis vorzubeugen. Für die Aufzucht eignen sich sowohl entsprechend Große Fauna Boxen als auch kleine Terrarien in den Größen 40 x 30 x 30 (Höhe x Breite x Tiefe). In den Aufzuchtbecken findet sich bei der angegebenen Größe Platz für 4-6 gleichgroße Geschwister. Da entsprechende Lampen für die Aufzuchtbecken zu groß sind und die UVA/UVB Strahlung nicht durch Glaß dringen, werden diese direkt über der Belüftung Außerhalb des Terrariums angebracht.
Ausgestattet werden die Aufzuchtbecken entweder mit feuchtem Küchenpapier oder mit 2-3 cm Hohem Bodengrund. Da das Küchenpapier regelmäßig zu wechseln ist und dafür die Einrichtung teilweise entfernt werden wird, geschieht bei mir die Aufzucht nur mit Bodengrund. Das macht es um einiges Leichter da man die obere Schicht einfach entfernen und neu auffüllen kann.
Zusätzlich benötigen wir noch einen kleinen Wassernapf von 5-7 cm Durchmesser der nicht zu hoch sein sollte. Ein Deckel eines Glases erfüllt hier auch seinen Zweck. Zusätzlich zum Wassernapf wird wie bei den Adulten Tieren immer das Terrarium 2-3 mal am Tag besprüht. kleine Äste zum Klettern so wie eine Bepflanzung dürfen auch nicht fehlen. Hier könnt Ihr auch mit Kunstpflanzen Arbeiten, das macht die Reinigung, wenn die Tiere in Größere Becken umgesetzt werden auch leichter.
Die Fütterung
Die erste Fütterung geschieht erst 1-2 Tage nach dem Schlupf. Die Babys absorbieren Ihren Dottervorrat und erst wenn dieser vollständig aufgebraucht ist, nehmen sie Nahrung zu sich.
Man füttert die Jungen genau so wie die Adulten Tiere, nur das dabei das Futter kleiner ist und täglich gefüttert wird. Bewehrt haben sich sowohl Microiheimchen als Stubenfliegen (Drosophila). Die Microheimchen müssen genau so wie die Großen mit Vitamin und Kalziumpulver bestäubt werden. Auch das geschieht jeden Tag im Wechsel. Die Futtermenge sollte so gewählt werden, dass immer genug Futter im Aufzuchtbecken vorhanden ist.
Es kann vorkommen das eure Aufzucht in den ersten Tagen überhaupt nichts zu sich nimmt. Das ist noch kein Grund zur Sorge. Es kann durchaus sein das der Dottervorrat, auch wenn er nicht zu sehen ist noch nicht vollständig aufgebraucht ist. Junge Rotkehlanolis, die alleine gehalten werden, neigen auch gerne dazu alles etwas langsamer angehen zu lassen. Sobald ein zweites Jungtier dazu kommt, entsteht der Futterneid und in aller Regel beginnen dann auch letzten Skeptiker zu Essen.
Nahrungsverweigerung der Aufzucht
Sollte ein Jungtier dennoch die Nahrungsaufnahme komplett verweigern, halte ich im ein Microheimchen oder Stubenfliege direkt vor und bei den ganz Hartnäckigen behelfe ich mir immer mit einer kleinen Wachsmade.
Sind die Jungtiere 10-12cm Groß, können diese das Aufzuchtbecken verlassen und in Ihr eigentliches Terrarien umgesetzt werden. Sollten sich zwischen den Jungtieren 2 oder mehr Männchen befinden, ist dies erst mal kein Problem. Mit zunehmenden Alter entwickelt sich allerdings ein territoriales Verhalten. Wenn die Männchen dann nicht getrennt und in Separate Terrarien umsiedeln, kommt es, wie auf der Startseite beschrieben früher oder später zum Tod.